Die Rauhnächte


Das Licht der Welt und der magische Wendepunkt des Neubeginns.
Die Wintersonnenwende und Yule.
Die Wiederkehr, die Geburt der Sonne.
Die Zeit zwischen den Zeiten.
Die Zeit zwischen den Welten.

Unsere Ahnen zählten das Jahr in Mond- und Sonnenjahren.
Ein Mondjahr hat 354 Tage und ein Sonnenjahr hat 365 Tage.
Es entsteht eine Differenz von 11 Tagen.
Eine Zeit zwischen den Welten mit dünnem Schleier...

12 Tage lang wurde einst dieses Sonnwend- oder Julfest mit seinen Ritualen zelebriert, gefeiert.
Die meisten Arbeiten waren bis dahin getan, somit fanden unsere Vorfahren auch die nötige Zeit dafür, sich auch der besinnlichen Dankbarkeit aber auch auf die Ausgelassenheit einzulassen.
Die Häuser, Höfe und die Ställe wurden ausgeräuchert.
Es kam zu Begegnungen von Herz zu Herz. Es wurden Geschichten erzählt und gemeinsam gegessen, getanzt und gelacht.
Durch das Feuer wurde die Wiederkehr der Sonne herbeigerufen und ihre mächtigen Kräfte wurden gefeiert und geehrt.

Man fand auch die Zeit, ganz für sich allein. Sich seiner Gedanken hinzugeben. In sich zu kehren.
Die Ahnen wurden verstärkt in dieser Zeit um Rat gefragt.
Mancherorts wurden die Ahnen mit an die Tafel geladen.
Es wurde für sie eingedeckt.

In dieser dunklen und mystischen Zeit besann man sich und schaute zurück auf das vergangene Jahr.
Man dankte den Göttern für all ihre Unterstützung. Ob bei der Aussaat, der Ernte, beim Wetter. Sie waren von ihrer Güte, von ihrem Wohlwollen abhängig.
Gedankt wurde für die Gesundheit, die Liebe und all die Schönheiten und Gaben der Natur.
Es wurde um Schutz gebeten.
Schutz der Familie, der Tiere und allem was ihnen wichtig war.
Im Gegenzug legte man in der Natur, Gaben für die Götter und ihren Erdbewohnern aus.

Ebenso blickte man zurück auf das eigene Empfinden in diesem Jahr.

Wohl möglich waren es die ähnlichen Fragen, die wir uns heute auch noch stellen.

Wofür bin ich dankbar? Was gab mir Kraft? Was schenkte mir Halt und Hoffnung?
Gibt es etwas was ich im alten Jahr loslassen, lösen möchte? Geschichten die aufgeklärt werden sollten? Worin sollte ich mich üben, Liebe, Geduld, Vertrauen? Möchte ich Vergebung zulassen? Was sind meine Ziele, Wünsche und Vorstellungen für das kommende Jahr? Innenschau,  manifestieren, visualisieren…

Daraus entwickelte sich wahrscheinlich das relativ neue Ritual der Rauhnächte.

Es ist die Zeit der Besinnung. Wir zünden Kerzen an, räuchern täglich zu den unterschiedlichsten Themen. Nehmen uns Zeit, voll und ganz, bei uns selbst anzukommen.
Wertvolle und qualitative Zeit die wir uns schenken dürfen.
Wir bereiten uns auf den Neubeginn vor. Wir lassen los was uns gefangen hält, legen ab was nicht mehr benötigt wird. Wir vergeben und übernehmen Selbstverantwortung.
Diese Innenreinigung schenkt uns eine Leichtigkeit und wir sind offener und empfänglicher durch das Ablegen der unnötigen Lasten.

Für alle die dieses Ritual noch nicht kennen, möchte ich es kurz vorstellen, so wie wir es zelebrieren.

Wir beginnen am 21.12.am Tag der Sonnenwende und beenden das Ritual am 2.1.
Es geht um Herzenswünsche die wir dem Universum, den höheren Mächten, durchs tägliches verbrennen, eines Wunsches, überreichen.
Jeder dieser Tage steht auch für ein bestimmtes Thema.

Auf 13 gleichgroßen Zettel schreibst du je einen deiner 13 Herzenswünschen auf.

Versuche vor und während dem Aufschreiben, deinen Wunsch zu visualisieren.
Fühle ihn!
Lebe ihn!
Glaube an seine Erfüllung!
Belebe ihn mit deiner reinsten Liebe.

Zu erwähnen wäre, dass du keine Person mit in deine Wünsche einbeziehen solltest.  
Denn du weißt nicht, ob diese Person den selben Wunsch hegt wie du.

Am besten formulierst du deine Wünsche in der Gegenwarts- Präsensform.

Nachdem du alle 13 Zettel beschrieben hast, faltest du sie zusammen und legst sie beisammen.
Jeder dieser Zettel steht für einen Monat im Jahr. Der 13. bleibt übrig.
Um diese Wunscherfüllung darfst du dich im kommenden Jahr selbst kümmern.

Sobald die Dunkelheit am 21.12. anbricht, ziehst du einen Zettel, ich lese ihn, viele zun es nicht . welcher Wunsch auf ihm steht? Du nimmst diesen Zettel und zündest ihn an.
Diesen Wunsch übergibst du,
durch den Rauch sichtbar,
den höheren Mächten, dem Universum.

Die Asche der 12 Wünsche sammle ich in einem separaten Glas und übergebe diese dann mit auserwählten Samen, an Mutter Erde